Montag, 11. Januar 2016

Zeitgeschichte oder wie ein Buch nicht sein darf

Seit einigen Tagen ist Hitlers "Mein Kampf" in einer kommentierten Fassung wieder in deutschen Buchläden erhältlich. Warum ich damit meinen Blogpost beginne? Ganz einfach: Die sozialen Netzwerke wie Facebook und Google+ sind voller aufgeregter Menschen, die es unverantwortlich finden, dieses Buch neu aufzulegen. Warum eigentlich? Sicher, es ist kein preisverdächtiges Machwerk oder ein literarischer Hochgenuss, doch wer verstehen möchte, ist hier mit diesem Buch gut aufgehoben.

Man darf nicht vergessen, es ist auch ein Stück Geschichte. Vielleicht kein Teil auf den man besonders stolz sein sollte und kann, aber es gehört dennoch dazu. Als Hitler seinen Text zu "Mein Kampf" diktierte und begann erste Passagen selber zu texten, saß er in Haft. Sein geplanter Putsch war gescheitert. Doch statt sich seinem Schicksal zu ergeben und die Sache auf sich beruhen zu lassen, verfasste er dieses Buch. Das es später eine Art Pflichtlektüre im Dritten Reich werden sollte, konnte er damals nicht ahnen.

Warum wird fast neunzig Jahre nach der Erstausgabe noch heute so ein Theater um dieses Buch gemacht? Ich glaube, viele Menschen agieren aus Unwissenheit so. Sie wissen schlicht nicht, welcher Inhalt auf den gefüllten Seiten zu finden ist. Es reicht schon der Begriff "Hitler" und die Scheuklappen gehen hoch. Nachdem was man uns über Jahrzehnte in der Schule beigebracht hat, eine menschliche Reaktion. Doch es sollte auch anders gehen.

Warum haben wir nicht den Mut und lesen dieses Buch. Passieren kann nichts. Es geht kein Fluch von ihm aus und die Nazis werden durch verkaufte Exemplare auch nicht wieder aus ihren Gräbern empor steigen und den Dritten Weltkrieg anzetteln. Natürlich ist es einfacher, etwas Unbekanntes zu verteufeln. Wieso aber immer den einfachen Weg gehen? Sicher, es liegt in der Natur des Menschen. Dieser innere Schweinehund ist schlagbar! 

Ich würde mir wünschen, wenn die Menschen sich erst ein fundiertes Wissen über die Materie anlesen, bevor sie gleich mit dem Scheiterhaufen ankommen und ein großes Feuerchen machen wollen. Diese Situation hatten wir schon einmal. Das Ende ist hinreichend bekannt. Es begann mit einem Buch, das niemand so richtig ernst genommen hatte...Geht in den Buchladen eures Vertrauens und lest. Selbst wenn es nur die ersten Seiten sind.

Lesen bildet und verbindet! 

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